Und wieder ist Lockdown und wieder wurden Vorstellungen verschoben.
Am Samstag hatten wir unsere Premiere von ‚Der Gott des Gemetzels‘ und da wir alle- Publikum und Ensemble - wussten, dass es für längere Zeit die letzte Vorstellung- haben wir sie ganz besonders genossen. Die Rolle der übermoralischen Veronika macht mir Riesenspaß, auch wenn ich mich manchmal wirklich übergeben möchte, wegen ihrer pseudopädagogischen Ansichten. ;o)
Es ist ein eigenartiges Gefühl endlich nach ziemlich genau einem Jahr und bereits 2 Verschiebungen wegen Corona nun eeeeeendlich die Premiere zu spielen....und zu wissen, dass wir nun doch erst, hoffentlich, im März spielen ‚dürfen‘.
Dieses Mal nimmt mich der Lockdown nicht so mit (na gut, sind ja erst 4 Tage) - ich beschäftige mich mit der Produktion eines Audio Demos, ich hab diese Website neu gestaltet, plane ein neues About me Video zu drehen und bin auch ehrlich gesagt ganz froh über die Pause, da ich neben Proben auch noch einen 2monatigen Workshop bei Ivo Consi hatte, der mich schauspielerisch durchaus gefordert hat. Zudem hab ich Zeit, um mein nächstes Jahr ein wenig zu planen.- Ich merke, dass ich große Lust habe, mehr als Sprecherin zu arbeiten und auch filmisch möchte ich unbedingt mehr machen.
Aber vielleicht ist das auch nur Zweckoptimismus? Im Jänner 2021 hatte ich nämlich ein ziemliches Tief, da nicht klar war, wann es wieder weiter geht. Ich hab schon lange nicht mehr gespürt, wie sehr ich meinen Beruf liebe, wie sehr mir meine KollegInnen abgehen, die Arbeit an Rollen, der Kontakt mit dem Publikum und natürlich das Spielen selbst.
Nun , derzeit bin ich positiver gestimmt: Im Jänner 2022 sollten aller Voraussicht nach die Proben für ‚ Der Leichenschmaus‘ im tww beginnen, eine Komödie vom Krimiautor Jörg Maurer. Und im März finden eben die Vorstellungen von ‚Der Gott des Gemetzels' statt....- somit habe ich in sehr naher Zukunft einiges worauf ich mich freuen kann.
Ich drücke uns allen - ganz unabhängig von welcher Branche- die Daumen, dass wir diese Krise, die leider mittlerweile viel tiefer reicht, als ‚nur‘ eine Krankheit, einigermaßen unbeschadet überstehen. Ich wünsch mir vom Christkind gegenseitigen Respekt, unabhängig von der Position in dieser leidigen Impfdebatte. Ich wünsch mir, dass jene Betriebe/MitarbeiterInnen, die besonders von den Lockdowns betroffen sind, sich erholen.
Und ich wünsch mir, dass wir einander wieder ohne Unsicherheit begegnen und wieder umarmen können.
Foto © Anna Zehetgruber